Mittelstand weht sich gegen Solaranlagen-Pflicht

Datum des Artikels 18.05.2020

Pressemitteilung der MIT WüHo vom 18.05.2020.

Gegen die gesetzliche Verpflichtung der Landesregierung, pauschal auf neuen gewerblichen Gebäuden Solaranlagen anzubringen, regt sich Widerstand. Für den Mittelstand in der Region ist der Ansatz zu pauschal gehalten und zeige fehlendes wirtschaftliches Fingerspitzengefühl in der aktuellen Corona-Krise.

Als erstes Flächen-Bundesland plant Baden-Württemberg die Anbringung von Solaranlagen auf gewerblichen Neubauten, also Fabrik- bzw. Produktionshallen oder Parkhäusern, verpflichtend vorzuschreiben. Die Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) im Bezirk stellt sich diesen Plänen vehement entgegen und verweist auf die prekäre finanzielle Situation vieler mittelständischer Betriebe durch die aktuelle Corona-Krise.

Es seien jedoch nicht nur finanzielle Gründe, auch technische Gründe sprächen gegen eine pauschale Solaranlagen-Pflicht. So übersehe diese Verpflichtung, dass nicht jeder Standort geeignet ist, um dort eine Solaranlage langfristig sinnvoll zu betreiben. Des Weiteren sei auch nicht geklärt, ob die Anlagen über eine Nachführung nach dem Sonnenstand verfügen müssen, welche zur Ausnutzung der bestmöglichen Effizienz notwendig sei.

Die MIT regt daher an, die Forderung für einen Solaranlagen-Zwang für Betriebsgebäude schnellstmöglich zurückzunehmen. Alternativ solle sich das Land zu einer sinnvollen Förderung an solchen Standorten entschließen, an denen sich derartige Anlagen wirtschaftlich wie energetisch auf lange Sicht lohnen. Dies, so die MIT, sei ein sinnvollerer Beitrag zur Energiegewinnung. Auch würden hierdurch gezielt die Unternehmen unterstützt, die für sich eine Solaranlage als sinnvoll erachten.

Anstatt stets neuer Vorgaben und kostenintensiver Bürokratie fordert die MIT eine spürbare Deregulierungs-Offensive für die Zeit nach Corona, um den Unternehmen einen schnellen und guten Start in die zweite Jahreshälfte 2020 zu ermöglichen. Die Mittelständler rechnen für die kommenden Monate mit Kaufzurückhaltung bei gleichzeitig steigender Abgabenlast. Vor einem solchen Hintergrund seien Ansätze, wie der einer Solaranlagen-Pflicht, absolut kontraproduktiv und lediglich ein entlarvendes Zeichen für fehlendes ökonomisches Geschick.

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