Quotenregelung steht gegen alle CDU-Werte

Datum des Artikels 08.07.2020

Pressemitteilung der MIT WüHo vom 08.07.2020.

Mit großer Verwunderung haben wir die Nachricht aufgenommen, dass die Satzungskommission der CDU am Bundesparteitag eine Frauenquote bis 2025 von 50 Prozent vorschlagen wird. Diese ist nicht nur undemokratisch, sie ist zudem bürokratisch und bestraft Kompetenz und Leistung.

Die CDU war immer die Partei der sozialen Marktwirtschaft, der freiheitlichen Werte und der gelebten Demokratie. Diesen Weg würde sie durch die Einführung einer starren und unverhältnismäßigen Frauenquote beenden. Der CDU-Frauenanteil lag, laut Statista, Ende 2018 bei 26 Prozent. Eine Frauenquote von 50 Prozent würde somit also Männer nahezu hälftig gegenüber Frauen abwerten und eine Diskriminierung ohne Gleichen bedeuten.

Des Weiteren existiert bereits heute ein Frauenquorum, das nur in den seltensten Fällen erreicht wird. Da sich Frauen oftmals nicht für Parteiämter aufstellen lassen und sich Frauen auch häufig nicht gegenseitig wählen, wird oftmals ein unnötiger zweiter Wahlgang nötig. Wenn nun, wie es die CDU offenbar vorhat, nach dem dritten Wahlgang entscheiden wird und der Platz dann nicht an einen Mann gehen darf, sondern freigehalten werden muss, schafft sich die CDU ein unnötiges und bürokratisches Monster und schwächt ihre eigene Vorstandsarbeit.

Elementar ist aber, dass über die Wahl in ein Gremium nicht das Geschlecht, das Alter, die Herkunft, die sexuelle Orientierung und erst recht nicht die Hautfarbe entscheiden darf, sondern allein die Kompetenz und die erbrachte Leistung eines Kandidaten. Die Quote erhöht das Risiko, dass qualifizierte Kandidaten zulasten von weniger qualifizierten außen vor bleiben. Der dann mögliche Pauschalvorwurf der Quotenfrau, sei hier nur am Rande erwähnt.

Geht die CDU davon aus, dass Frauen nur mit einer Quote Parteimitglied werden wollen? Wir sehen das anders. Daher schlagen wir der CDU vor, statt einer altmodischen, unkreativen und diskriminierenden Quotenregelung eine modernere und interaktive Parteiarbeit in einem motivierenden und kommunikativen Umfeld anzubieten – für beide Geschlechter und alle Altersstufen. Digitale Parteisitzungen, bessere Einbindung der Basis und eine moderne innere Kommunikation sind hier nur einige Ideen, die in der MIT zum Teil sogar bereits umgesetzt wurden. Auch das von der MIT bereits mehrfach geforderte digitale Antragsmanagement zählt hier dazu.

Ja, wir bekennen uns bedingungslos zur Gleichberechtigung. Diese beinhaltet auch eine geschlechtsneutrale Bezahlung, bedingt allerdings eine faire Bewertung anhand von Leistung im freien Wettbewerb. Leistung, die zahlreiche Frauen jeden Tag in Schulen und Hochschulen, in Unternehmen und Familien erbringen – genauso gut wie die Männer. Soll diese Leistung durch eine diskriminierende Quote in der Politik geschmälert werden? Dann jedoch muss die CDU eines wissen: Solange es wichtiger ist, was eine Person zwischen den Beinen hat als hinter den Augen, kann man den Kampf um die klügsten Köpfe nicht gewinnen.