Württembergischer Wirtschaftsflügel geht kämpferisch ins Neue Jahr
Steuern, Zinsen und Bürokratieabbau im Fokus
Die CDU-Bundestagsabgeordneten Hans Michelbach und Christian von Stetten fordern eine Absenkung der Zinsen bei Steueransprüchen der Finanzämter. So würden Steuerzahlern derzeit, trotz Niedrigzinsphase, bei Steuernachzahlungen sechs Prozent Zinsen pro Jahr berechnet.
Unterstützung erhalten sie durch den CDU-Wirtschaftsflügel im Süd-Osten des Landes. Der Bezirksvorsitzende der Mittelstandsvereinigung (MIT) in Württemberg-Hohenzollern, Bastian Atzger, erhofft sich von dem Vorstoß der Bundestagsabgeordneten ein sichtbares Zeichen.
„Sechs Prozent zu verlangen in einer Zeit in der Leitzinsen bei null Prozent liegen, das grenzt an Sittenwidrigkeit“, so Atzger. Die Mittelstandsvereinigung spricht sich für einen automatisierten Mechanismus in Verbindung zum Leitzins aus. Hierdurch würden Zinsen, die vom und an das Finanzamt zu zahlen sind, automatisch im Verhältnis zum Leitzins angepasst.
Das Argument der Finanzämter, wonach ein variabler Zinssatz zu unverhältnismäßigem Arbeitsaufwand führe, lässt die MIT nicht gelten. „Diese Aussage der Finanzämter klingt in den Ohren jedes Steuerzahlers wie blanker Hohn, wenn man bedenkt, wie viel Zeit und Geld für Steuererklärungen und Wünsche der Finanzämter an den Mittelstand aufgebracht werden müssen,“ appelliert Atzger für eine flexiblere Verwaltung. Als Entgegenkommen könne eine Anpassung jeweils zum ersten Januar eines Jahres erfolgen.
Margarete Reiser, die Ehrenvorsitzende der württembergischen MIT ergänzt: „Wir hoffen, dass diese Zinsdiskussion sich auch auf die Arbeitsweise der Banken erstrecken wird. Steigende Kontogebühren und zweistellige Überziehungszinsen sind nicht nur ein Ärgernis für Unternehmer, sondern für jeden anständigen Bankkunden.“
Für das Neue Jahr erhofft sich die Mittelstandsvereinigung spürbare Erleichterungen bei der Steuerlast und der Bürokratie. Grund der Hoffnung ist nicht zuletzt der anstehende Bundestagswahlkampf. Atzger: „Die Steuerquellen sprudeln, aber die Gelder versickern in Ineffizienz und Bürokratie. Wir haben Ideen in der Schublade und werden diese im kommenden Jahr in die politische Arbeit mit einbringen. Für den Mittelstand darf es 2017 aus der Politik keine Schlagworte wie ‘alternativlos‘ oder ‘weiter so‘ mehr geben.“
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